Ein hochbetagter Mann erzählt, soviel Leid in der Welt könne er kaum mehr ertragen. Und beißt von seinem Hoffnungs-Brot ab. „Früher konnte ich das, jetzt halte ich das nicht mehr aus.“ Die Tasse Kaffee hilft, sich festzuhalten. Zu schweigen auch und noch ein bisschen zu bleiben.
Andere brauchen gerade nichts, nicht Brot, nicht Kaffee. Aber sie bleiben dann doch, für dieses eine Gespräch. Auf vielen Gesichtern leises Bedauern. „Schade, ich muss weiter. Aber wie toll, dass ihr das macht, dass ihr als Kirche auf die Straße geht.“
Manche wollen erstmal sortieren, was hier gerade passiert. „Ihr seid evangelische Kirche, aha. Aber wo sind eigentliche die Katholischen?“ „Da vorne, beim Espresso machen“, können wir dann sagen. Denn das knallrote Café-mobil aus der katholischen Gemeinde St. Agnes Tonndorf ist nicht wegzudenken für diese Aktion. Pop Up Church goes Ökumene.
Schülerinnen und Schüler kommen dazu. „Was uns stark macht? – Na, dass wir ein gutes Leben haben werden.“ Und einer ruft: „Ey, den kenn ich. Der hat mich konfirmiert!“ Der Pastor hat nun einige Brote zu schmieren.
Diese Pop Up Church hat sich wieder unbedingt gelohnt. Raus aus der Komfortzone. Einfach da sein, das Beste erwarten und teilen, was wir haben. Von Hoffnung und von Nöten hören, mit kleiner Geste handeln und Zuversicht mit auf den Weg geben. So wie in der Bibel der erschöpfte Prophet Elia darin bestärkt wird, nicht aufzugeben: "Steh auf und iss, du hast noch einen weiten Weg vor dir!" (1. Könige 19,7)
Manche waren satt und sind mit Segen weitergegangen. Für andere durften es zwei Scheiben Brot sein, mit ganz dick Butter drauf.
Hier gibt es einen Bericht zur Aktion, den Sat.1 gdreht hat.